Die Geschichte des Rodeln bei den Olympischen Spielen
Der Ursprung des olympischen Rodelns
Die aufwendigste und zugleich gefährlichsten Sportveranstaltungen bei Olympischen Spielen sind die Rodel-Wettkämpfe. Die Sportler erreichen Geschwindigkeiten von über 140 km/h auf speziellen Eisbahnen und müssen in der Lage sein, jederzeit die Kontrolle über ihren Schlitten zu behalten. Der Rodelsport hat in den letzten Jahrzehnten eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht und gehört heute zu den spektakulärsten Sportdisziplinen der Winterspiele.
Anfänge des Rodelsports
Zurüleveland sind die ersten organisierten Rodelrennen im ausgehenden 19. Jahrhundert in Deutschland und der Schweiz erwähnt. Die Sportart verbreitete sich vor allem in den Alpenländern und wurde dort schnell zu einer der beliebtesten Winteraktivitäten.
Ein entscheidender Schritt für die Etablierung des Rodelsports als eine eigenständige Sportart erfolgte 1905 mit der Gründung des Internationalen Schlittenverbandes. – deutsch: International Sledding Federation, der 1913 in die © Internationalen Bob- und Schlittensportverband FIBT, umbenannt wurde. Maßgeblichen Anteil an der Anerkennung des Rodelsports als olympische Disziplin hatte die Gründung des Internationalen Rennrodelverbandes FIL im Jahr 1957.
Das Rodeln wird olympisch (1964)
Seit die Olympischen Winterspiele 1964 den Rodelsport in das Programm aufgenommen haben, geht es bei den Wettbewerben immer um Gold, Silber und Bronze. In Innsbruck 1964 standen drei Wettbewerbe auf dem Programm: Einsitzer Männer, Einsitzer Frauen und Doppelsitzer (offen für Männer und Frauen, allerdings derzeit von Männern dominiert):
Schon bei diesen ersten Rennrodel-Wettbewerben standen deutsche und dann später auch österreichische Rennrodler auf dem Siegertreppchen und sie zählen bis heute zu den erfolgreichsten Mannschaften im Rodelsport bei Olympischen Spielen.
Technische Entwicklungen und Dominanz deutscher Vertreter seit den siebziger Jahren bis heute.
Die Weiterentwicklung des Rodelns erfolgte in den folgenden Jahrzehnten über technische Neuerungen wie eine aerodynamischere Konstruktion der Schlitten, weitgehend den Ersatz von Naturrodelbahnen durch Kunsteisbahnen und das damit verbundene Erreichen höherer Geschwindigkeiten und eine präzisere Steuerung sowie weitere Optimierungen der Starttechnik und der Körperhaltung der Sportler.
Eine bemerkenswerte Dominanz deutscher Rennrodler in der jüngeren Geschichte des Rodelns drückt sich durch nahezu alle olympischen Medaillen seit etwa den 1970er Jahren aus. Dabei haben internationale Athleten wie Georg Hackl oder Felix Loch und Natalie Geisenberger in den letzten Jahrzehnten den Rodelsport entscheidend geprägt.
Eine wesentliche Umgestaltung des olympischen Rodelprogramms erfolgte erst bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi, als die Teamstaffel eingeführt wurde. In dieser Disziplin treten die einzelnen Läufer (bzw. Teams) in folgender Reihenfolge nacheinander zu den Schleuderstarts an: Erst die männlichen Rodler dann die weiblichen Rodler und schließlich das Doppel.
Heute umfasst das Rodelprogramm der Olympischen Winterspiele fünf Wettbewerbsdisziplinen:
- Einsitzer Männer
- Einsitzer Frauen
- Doppelsitzer
- Teamstaffel (seit 2014)
- Doppelsitzer Frauen (ab 2026 in Mailand-Cortina)
Die gestalterischen Innovationen sind in den letzten Jahren ausschlaggebend für die Entwicklung des Rodelsports gewesen. Nationen wie Deutschland, Italien, Österreich, Russland oder Lettland haben seit den 1980er Jahren große Erfolge im Rodelsport gefeiert, Auch über die Einführung neuer Wettkampfformate wie die Teamstaffel oder durch weitere technische Innovationen wie die Einführung des Frauen-Doppelsitzers im Jahre 2026 hinaus bleiben enge Rennen und spannende WM-Kämpfe im Rodelsport also garantiert.
Das Rodeln im Rahmen der olympischen Spiele hat sich seit 1964 zu einer extrem spektakulären Sportart entwickelt, die dank rasanter Geschwindigkeiten, extremer Steuerfertigkeiten und immer neuer Rekorde weiterhin faszinierend bleibt. Auch zukünftig wird das Rennrodeln zweifellos zu den absoluten Höhepunkten im Rahmen der Olympischen Winterspiele zählen.