Geschichte des Biathlons
Der Anfang und die Anfänge des Biathlons liegen in Dingen der militärischen Skiaus- bildung, die in Ländern wie Norwegen, Schweden und Russland gepflegt wurde. Erste geordnete Wettkämpfe datieren bereits aus den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts, wurden allerdings bis dahin eher im Sinne der damaligen Willkürherrschaft als in der sportlichen Form ausgeführt. Mit dem Einsetzen der Olympischen Winterspiele wurde der Militärpatrouillenlauf als Demonstrationswettbewerb schon bei den Winterspielen 1924 in Chamonix vorgestellt. Im olympischen Perioden 1928, 1936 und 1948 hat auch diese Form der Disziplin als Spielart des Demonstrations- sportes gestanden, ehe sie auf sofort die Winterspielen aufgegeben.
Die Annahme der modernen Gestalt des Biathlon – so, wie sie bis heute Gültigkeit beanspruchen kann – datiert im Übrigen aus dem Jahre 1955, in welchem Jahre vorgenannte Internationale Biathlon-Union (IBU) die standardisierte Fassung des Biathlons als Sportart definiert hatte. In dieser Gestalt wird der Biathlon zum ersten Male im olympischen Zeitraum 1960 bei den Winterspielen in Squaw Valley als olympische Disziplin angelegt; zu diesem Zeitpunkt aber geschieht das mit nur einem einzigen Wettbewerb, und zwar dem 20 km-Bewerb Einzelrennen für Männer.
Nicht desto weniger hat sich das Biathlon-Programm in weiterer Folge immer stärker ausweitend.
Und zwar wird in den folgenden Jahren, immer im Zuge der Olympischen Winterspiele, das Biathlonprogramm zunehmend umgestaltet:
1968 (Grenoble): die Gründung des 4-mal-7,5 km-Staffellaufes für Männer
1980 (Lake Placid): die 10 km-Sprintdisziplin der Biathleten war ergänzt, womit es erstmalig möglich wurde, sich auf die Biathlon- unterschiedlichen Distanzen zu spezialisieren
1992 (Albertville): Einrichtung des Verfolgungsrennens der Biathleten
1998 (Nagano): bei diesem Verlaufe der Olympischen Winterspiele war zugleich erstmals der Beginn der Biathlon-Frauenwettbewerbe eingeleitet.
Die Professionalisierung und Modernisierung des Biathlons (ab der Jahrtausendwende)
Seit der Jahrtausendwende hat der Biathlonsport eine rasante Weiterentwicklung erfahren. Entwicklungen in Skiausrüstung, Waffentechnologie und Trainingsoptimieren brachten die Sportart auf ein neues Leistungsniveau. Um den Biathlonsport noch attraktiver und spannender zu gestalten, führte der Internationale Biathlon-Verband (IBU) zusätzliche Wettkampfformate ein:
2002 (Salt Lake City):In Salt Lake City wurde erstmalig das Verfolgungsrennen für beide Geschlechter ausgetragen. 2006 (Turin):In Turin wurde das Massenstartrennen für Männer und Frauen olympisch, in dem alle Sportler gemeinsam auf die Strecke gehen.
2014 (Sotschi): das erste Mal ins olympische Programm wurde die Mixed-Staffel aufgenommen, bei der Männer und Frauen in einer Mannschaft antreten.
Heute gehört Biathlon zu den populärsten Sportarten der Winterspiele. Insbesondere in den Ländern Deutschland, Norwegen, Frankreich und Russland finden sich große Biathlonfans. Die Verbindung von anspruchsvollem Skilanglauf, mentalem Denken beim Schießen und packenden Rennverläufen macht Biathlon zu einem der faszinierendsten Wettkämpfe der Winterspiele. Mit zunehmender Internationalisierung des Sports und neuen Entwicklungen in der Streckenvermessung und Waffentechnologie wird der Biathlonsport auch künftig eine wesentliche Stellung im olympischen Programm einnehmen. Die nächste Generation von Sportlern steht schon in den Startlöchern, um die Geschichte eines faszinierenden Sports fortzuschreiben.