Die Geschichte des alpinen Skilaufs bei den Olympischen Spielen
Der alpine Skilauf ist heute eine der populärsten und prestigeträchtigsten Disziplinen bei den Olympischen Winterspielen; dass er auf die olympische Bühne gelangt ist, war jedoch keineswegs vorhersehbar. Schließlich wurden anfangs die Nordischen Skisportarten dominiert und erst seit Mitte der 30er Jahre sind die Skisportarten olympisch.
Der Beginn (1936–1948)
Der alpine Skilauf wurde 1936 bei den II. Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen erstmals in den offiziellen Olympischen Sportplan aufgenommen. Damals handelte es sich um eine Kombination, bei der eine Abfahrt sowie zwei Slalom-Durchgänge bewältigt werden mussten; entscheidend war die Zusammenziehung der Ergebnisse aus beiden Wettbewerben. Dieses erste klassische Ereignis in der olympischen Geschichte war ein wichtiger Schritt für den Alpinski, der allmählich unabhängiger von den Nordischen Disziplinen wurde.
Nicht nur die 1940 ausfallenden Olympischen Spiele (als Opfer des 2. Weltkrieges) hätten den alpinen Skisport weiter auswerten sollen, vielmehr fiel dies erst dem Alpinen Skisport 1948 in St. Moritz zu, das olympische Programm um den Slalom und Abfahrt erweitert; die Kombination wurde zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder aufgenommen.
Entwicklung und Professionalisierung (50er- bis 70er-Jahre)
Der alpine Skilauf entwickelte sich in den Nachkriegsjahren blitzschnell, und dies sowohl organisatorisch als auch technisch. So wurde 1952 in Oslo zwar wieder die Kombination aus Slalom und Abfahrt eigens ausgetragen, indem man diese jedoch zu einer „nicht zur offiziellen Olympiade gehörige Disziplin“ erklärte. Erst bei den VII. Olympischen Winterspielen in Cortina d’Ampezzo 1956 wurde der Riesenslalom zum olympischen Programm hinzugefügt.
Große Namen und Erfolge in den 60er Jahren und 70er Jahren Triebfedern dieses Erfolgs sind große Namen aus dem Ski-Sport wie Jean-Claude Killiy (Frankreich) oder Anton Sailer (Österreich) gewesen, die den alpinen Skisport in eine neue Dimension hievten. Durch ständige Weiterentwicklung Hinblick auf Ausrüstung, Kurssetzung und Trainingsmethoden wurde der Sport allmählich professioneller.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden zwei neue alpine Disziplinen, nämlich der Super-G – eine Mischung aus Abfahrt und Riesenslalom, die höhere Geschwindigkeiten als der Riesenslalom zulässt, jedoch technisch anspruchsvoller als die klassische Abfahrt ist und die alpine Kombination in Form einer eigenständigen Wertung, eingeführt. Die Jahre 1990 und 2000 waren das Zeitalter vielfach spektakulärer Rennen, der Weiterentwicklung des Materials und der zunehmenden Internationalisierung des Sports. Dominierten weiterhin die Skinationen Österreich, Schweiz, Frankreich und Italien, so konnten in den 2000er Jahren auch Athleten aus den USA, Deutschland, Norwegen und Kanada in der absoluten Weltspitze mitschwimmen.
Das Olympische Winterspiele-Programm umfasst heute für Männer und Frauen jeweils fünf alpine Disziplinen. Dazu gehören die Abfahrt – die schnellste Disziplin mit den längsten, anspruchsvollsten Strecken, der Super-G – eine Mischung aus Abfahrt und Riesenslalom, gekennzeichnet durch mehr technische Elemente als der Super-G, Riesenslalom – ein sogenannter technischer Bewerb mit Distanzen zwischen den Toren. Slalom – die technisch anspruchsvollste disziplin mit den engsten Toranforderungen und die alpine Kombination die sich aus einem Super-G Lauf und einem Slalom-Rennen zusammensetzt. Im Jahre 2018 wurde mit dem Parallel-Mixed-Wettbewerb zudem eine Disziplin eingeführt, bei dem Mannschaften bestehend aus Frauen und Männern einen direkten Vergleich bestreiten müssen.
Innovationen und spektakuläre Rennen, die Weiterentwicklung des Skimaterials und die steigende Internationalisierung des Sports, die schon in den 1970er Jahren begann und zwischen den Etablierten wie Österreich, Schweiz, Frankreich und Italien und den neuen Mächten wie USA, Deutschland, Norwegen und Kanada in den Jahren um das Jahr 2000 gipfelte, machten den alpinen Skisport zu einer höchst faszinierenden Disziplin. In der Tat bildet der Wechsel von der Geschwindigkeit zu den technischen Disziplinen und die dort geforderte Risikobereitschaft das Substrat für einen besonderen Erlebniswert sowohl für den Athleten wie für den Zuschauer.