Eine weiter Disziplin beim Reiten Olympia ist das Vielseitigkeitsreiten. Es ist ein 3-tägiger Mehrkampf und besteht aus Springreiten, Dressur und Geländeritt. In Antwerpen im Jahr 1920 wurde Dressur durch einen weiteren Geländeritt ersetzt. Dabei wurde am 1 Tag ein 20 km langer Geländeritt absolviert und am 2 einer über 50 km.
Der Geländeritt war immer wieder Anlass für einige Diskussionen, ob man das Vielseitigkeitsreiten nicht aus dem olympischen Programm herausnehmen soll. Aus diesem Grund wurde in der Vergangenheit immer wieder die Regeln geändert, um die Tiere zu schützen.
Die Vielseitigkeit als „eine der härtesten“ Disziplinen des olympischen Reitports blieb am längsten den Frauen verwehrt. Im Jahr 1964 durften erstmals auch Frauen an den Wettbewerben teilnehmen. 1964 blieb es bei einer Frau im Teilnehmerfeld, 4 Jahre später waren es schon 4 Frauen.
Aufgrund des Anspruchs eines Wettbewerbs aus mehreren Teilprüfungen waren die Mannschaften in der Military / Vielseitigkeit zumeist größer als bei den anderen Disziplinen. Ab 1928 verringerte man die Mannschaftsgröße auf drei Reiter pro Nation. Was zur Folge hatte, dass 1932 keine Bronzemedaille vergeben werden konnte, da nur 2 Mannschaften vollständig ins Ziel kamen. Ab dem Jahr 1972 ging man wieder auf die Vier-Reiter-Equipen zurück. Zwischen 2004 und 2012 erhöhte man auf bis zu 5 Reiter pro Mannschaft.
Dementsprechend traf in der Vielseitigkeit der Beschluss, 2020 wieder auf 3 Reiter pro Nation zurückzugehen, auf heftige Kritik. Um den Ausfall vieler Mannschaften zu verhindern ermöglichte man stattdessen, den Ersatzreiter zum Einsatz zu bringen und Reiter, die in einer der Teilprüfungen ausgeschieden sind, in späteren Teilprüfungen wieder an den Start zu lassen.
Da von allen 3 Disziplinen im Dressurreiten die niedrigste Wahrscheinlichkeit besteht, dass ein Pferd oder Reiter im Mannschaftswettbewerb ausfällt, hatten hier Mannschaften mit 3 Reitern am längsten Bestand. Erstmals im Jahr 1988 konnten im Grand Prix de Dressage 4 Reiter pro Equipe an den Start gehen, das jeweils schlechteste Ergebnis der 4 zählte als das Streichergebnis. Dieser Modus hatte bis Athen Griechenlamd 2004 bestand. Einmalig 2016 gab es nochmal den Modus mit 4 Reitern pro antretende Nation. 2020 sind wieder Drei-Reiter-Equipen im Wettbewerb vorgesehen.